Quincy Diggs führt Team Vienna beim FIBA 3x3 World Tour Final in Manama an – nach dem BSL-Titel mit den Gunners Oberwart soll ein turbulentes Basketballjahr gekrönt werden.



Vom BSL-Champion zurück auf den Halfcourt

Für Quincy Diggs schließt sich in diesen Tagen ein außergewöhnliches Basketballjahr. Im Frühjahr holte der vielseitige Guard mit den Gunners Oberwart den Meistertitel in der win2day Basketball Superliga – wenige Wochen später folgte der Anruf von Verbandspräsident Helmut Niederhofer, der seine Rückkehr auf den 3x3-Halfcourt einleitete.


Der gebürtige US-Amerikaner, inzwischen voll im österreichischen Basketball verankert, wechselte nahtlos vom Titelrun in der 5-gegen-5-Liga in den kompakten, körperlichen Rhythmus des 3x3 und fand damit zurück zu jener Plattform, auf der er sich als einer der prägendsten Spieler Europas etabliert hat.


Sechs Monate Hochs, Tiefs und ein MVP-Moment

Sportlich war 2025 für Team Vienna eine echte Achterbahnfahrt. Nach starken Auftritten wechselten sich durchwachsene Ergebnisse ab – auch, weil mit Matthias Linortner und Toni Blazan zwei wichtige Schützen und Blocksteller lange verletzt fehlten.


Trotz aller Rückschläge setzte Diggs immer wieder Ausrufezeichen: Beim World-Tour-Stop in Debrecen führte er Vienna zum ersten Turniersieg der Saison und wurde dafür als MVP ausgezeichnet – ein deutliches Signal, dass er im 3x3 weiterhin zu den Spielern gehört, die ein Turnier im Alleingang prägen können.


Warum 3x3 perfekt zu Diggs' Spiel passt

Auch wenn sein Herz nach wie vor für die klassische 5-gegen-5-Variante schlägt, passt der Spielstil von Diggs ideal zum modernen 3x3. Der kräftige Wing kann aus dem Dribbling attackieren, im Eins-gegen-Eins Vorteile erzwingen und gleichzeitig seine Mitspieler in Szene setzen.

Die offene Struktur, das hohe Tempo und die vielen Isolation-Situationen kommen seinem Skillset entgegen – genau jene Mischung, die Team Vienna in engen Spielen den entscheidenden zusätzlichen ,,Punch" geben soll.


Verletzungen, Rollenwechsel und die Suche nach Konstanz
Die Saisonbilanz fällt aus Sicht der Wiener trotzdem gemischt aus. Durch die Ausfälle im Kader mussten viele Spieler ungewohnte Rollen übernehmen – Lineups wurden umgestellt, Rotationen angepasst, Automatismen neu aufgebaut.

Im 3x3, wo jedes Detail und jeder Cut zählt, kostet das wertvolle Zeit. Gerade die verletzungsbedingte Abwesenheit von verlässlichen Schützen wie Linortner und Blazan hat sich bemerkbar gemacht, weil Spacing und Pick-&-Roll-Abstimmungen im 3x3 noch stärker ins Gewicht fallen als im klassischen Fünferbasketball.



Showdown in Manama: Ub als Maßstab, Riffa als Stolperstein

Beim World Tour Final in Manama wartet nun die denkbar schwierigste Aufgabe: In der Gruppenphase trifft Vienna auf Ub (Serbien) und Riffa (Bahrain). Ub reist als weltweite Nummer eins und dominierendes Team der Saison an – die Serben haben 2025 gleich mehrere Masters-Titel eingeheimst und gelten als der große Favorit auf den Gesamtsieg.


Riffa wiederum spielt vor heimischem Publikum und hat eine Saison mit eigenen Aufs und Abs hinter sich. Für Vienna könnte das Duell mit Ub zum Schlüsselspiel werden: Gelingt ein Ausrufezeichen gegen den Topseed, wäre der Weg ins Viertelfinale weit offen, und das Finalturnier könnte vom ,,Bonus-Event" zum emotionalen Höhepunkt einer wechselhaften Saison werden.



Diggs als X-Factor für Österreichs 3x3-Fans

Auf dem Papier bringt Vienna mit Quincy Diggs, Fabio Söhnel, Enis Murati und Nico Kaltenbrunner eine Mischung aus Scoring, Physis und Spielintelligenz auf das Parkett, die jedem Gegner gefährlich werden kann. Diggs kann mit seiner Aggressivität ein Spiel übernehmen, achtet aber gleichzeitig darauf, den Rhythmus seiner Mitspieler nicht zu zerstören – genau diese Balance ist im 3x3 entscheidend, wo jedes Missmatch, jeder Rebound und jede Transition-Aktion das Momentum kippen kann.


Für die Fans in Österreich ist klar: Wenn Vienna die Gruppenphase übersteht, ist bei einem Turnier ohne Netz und doppelten Boden alles möglich. Gerade Diggs' Erfahrung aus mehreren World-Tour-Finals und Masters-Siegen könnte in den entscheidenden Minuten den Unterschied machen – und vielleicht am Ende doch noch den ganz großen Titel nach Österreich holen.


Das vollständige Interview kannst du auf der Website von Basketball Austria nachlesen.

Foto: Sportreport

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