Vienna erlebt beim World Tour Final in Manama einen Abend, der alles zeigt, was 3×3 ausmacht: Intensität, Drama, Runs und brutale Entscheidungen in Sekundenbruchteilen. Nach einer Niederlage gegen Ub (14:21) und einem Overtime-Krimi gegen Riffa (21:22) ist das ÖBV-Profi-Team ausgeschieden. Besonders schmerzhaft: Vienna musste im entscheidenden Spiel ohne den angeschlagenen Enis Murati antreten – und verpasst das Viertelfinale trotz großer Moral nur um eine einzige Possession.


Unglücklicher Auftakt – Ub zeigt in der Crunchtime seine ganze Klasse

Der Start in Manama war für Vienna sofort ein Härtetest. Gegen Ub, den aktuellen Weltranglistenersten und Seriensieger 2025, begann das Spiel mit hoher Energie. Quincy Diggs attackierte früh, Nico Kaltenbrunner pushte verbal und defensiv, die Wiener hielten die Partie bis zur Mitte offen.

Doch Ub ist ein Team, das kleine Fehler gnadenlos bestraft. Beim Stand von 14:18 veränderte ein einziger tiefer Zweier von Strahinja Stojacic die komplette Dynamik. Vienna verpasste in dieser Phase zwei Abschlüsse, Ub verwertete beide Gegenangriffe – 21:14.
Ein bitteres Ergebnis, das aber nicht widerspiegelt, wie knapp und intensiv die Partie tatsächlich war.



Ein erschöpfter Diggs, Schultern schwer, Blick nach unten – der Moment aus dem offiziellen Vienna-Posting zeigt, was in diesen Spielen steckt: Kampf, Herz, Verantwortung. Und genau mit dieser Energie ging es wenige Stunden später in das Do-or-Die-Duell gegen Riffa.

Ohne Murati in den zweiten Kampf – Vienna liefert ein Overtime-Drama

Die Schrecknachricht vor Spiel 2: Enis Murati war angeschlagen und konnte nicht spielen. Vienna musste also zu dritt durch ein Match, in dem jede Entlastung zählt. Und trotzdem lieferte das Team eine der emotionalsten Leistungen der Saison.

Vienna startete aggressiv, hielt Riffas Athletik im Zaum und fand offensiv wieder Rhythmus. Das Spiel wogte hin und her, Diggs stemmte sich gegen alles, Kaltenbrunner übernahm Führungsarbeit von der ersten Sekunde an. Bei 9:9 war klar: Dieses Spiel wird ein Klassiker.

In der Schlussphase stand die Arena Kopf. Jeder Kontakt wurde gefeiert, jeder Zweier zum Risiko. Vienna erzwang die Overtime, ein starkes Zeichen der Moral und Mentalität.

Doch in der Overtime entschied ein einziger Drive die Partie: Riffa nutzte ein Missmatch, attackierte mit voller Wucht und legte den Gamewinner zum 22:21.

Es ist die engstmögliche Niederlage – und vielleicht die schmerzhafteste.

Runs, Wendepunkte und ein Team, das nie aufgibt

Beide Spiele folgten demselben Muster:
  • Vienna kämpft, hält dagegen
  • ein kleiner Run des Gegners kippt das Momentum
  • am Ende fehlt eine einzelne Aktion

Gegen Ub waren es drei Possessions, gegen Riffa war es ein einziger Korbleger.

Kaltenbrunner & Diggs – die emotionalen Motoren

Quincy Diggs übernahm in beiden Spielen die Rolle des Playmakers, Scorers und Emotional Leaders.

Nico Kaltenbrunner, der zum vierten Mal bei den World Tour Finals dabei war, steuerte Wien durch alle Hochs und Tiefs.
Besonders gegen Riffa wuchs Vienna ohne Murati über sich hinaus. Fabio Söhnel arbeitete in der Defense unermüdlich, sicherte Rebounds und hielt das Team lange in der Partie.
Vienna zeigte Charakter, trotz des schwierigen Jahres und der Ausfälle.

Was das Ausscheiden wirklich bedeutet

Dass Vienna das Viertelfinale verpasst, ist schmerzhaft. Aber es ändert nichts daran, dass dieses Team weiterhin zu den besten 3×3-Programmen der Welt zählt:
  • 5. Finalqualifikation in Serie
  • Masters-Titel trotz Verletzungen
  • Zwei Spiele auf Augenhöhe bei einem der härtesten Turniere der Welt
  • Stetiger Konkurrenzdruck aus Europa, Asien und den USA

Für ein Team, das mehrere Leistungsträger ersetzt, ist dieses Niveau bemerkenswert.

Warum Vienna 2026 gefährlich bleibt

Nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen wird die Off-Season wichtig. Gesundheitsmanagement, Rhythmus, Tiefe – all das entscheidet, wie Vienna 2026 zurückkommt. Die gute Nachricht: Der Kern des Teams ist erfahren, eingespielt und hungrig.
Vienna hat die DNA eines Spitzenteams – und die Finalrunde in Manama zeigt: Ein gesunder, kompletter Kader ist 2026 wieder ein Kandidat für die Top-4.

Vienna geht erhobenen Hauptes – und mit einer klaren Mission
Zwei Niederlagen, ein Overtime-Thriller, ein angeschlagener Schlüsselspieler und zwei Matches, die genau in die andere Richtung hätten kippen können. Vienna scheidet aus – aber zeigt der 3×3-Welt, dass die marginalen Unterschiede auf diesem Level oft nichts mit Klasse zu tun haben, sondern mit Timing, Tagesform und Gesundheit.

Vienna hat das Potenzial, 2026 wieder tief zu gehen. Und die Fans wissen: Dieses Team bleibt sehenswert.

WIR SIND STOLZ AUF EUCH !!!  :-Dp




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